Umarme deine Krise

Am Samstag also war es soweit. Wir waren auf dem Workshop mit Arne Dharma Singh. Den ganzen Samstag haben wir Trauerpunkte gespürt (mein Brustbein tut immer noch weh), über den Verlauf und Umgang mit Krisen gesprochen, unser inneres Licht gesucht, gesungen, Meditationen und Partnerübungen gemacht. Es war ein sehr erfüllender, interessanter und inspirierender Workshop. Und keineswegs schwermütig und dunkel, sondern äußerst humorvoll und postitiv.

Wir haben gelernt, daß eine Krise meistens durch eine Verlusterfahrung ausgelöst wird (Beziehung, Gesundheit, Verortung, Arbeit/Aufgabe…) und vergleichbar mit dem Verlauf eines klassischen Trauerprozesses ist. In einer Hochphase befindet man sich in der Einheit, Stabilität und gut eingebunden in seiner Umwelt und mit sich selbst. Kommt eine Verlusterfahrung hinzu, geht dieses Gefühl von Einheit und Stabilität verloren.

  1. Zuerst kommt der Schock, man möchte nicht wahrhaben, was passiert ist.
  2. Nach dem Schock folgen Emotionen (Emotion = Energy in Motion/ Energie in Bewegung). Man wird wütend oder traurig, richtet die Gefühle nach aussen oder innen.
  3. Danach folgt die Verhandlungsphase. Man möchte den Zustand der Stabilität, des Eins-Seins wieder herstellen, zum Urzustand zurückkehren. zB nach einer Trennung den Freund wieder zurückgewinnen oder doch noch einen Heiler konsultieren, der eine andere Diagnose stellt etc
  4. Scheitern die Verhandlungen (in den meisten Fällen), dann kommt es zu Verzweiflung, Rückzug und einem Tief.Dann ist es wichtig, sich auf seine Ressourcen zu besinnen, um wieder nach oben zu kommen. Ein bisschen haben wir geschaut, was für Strategien jeder so entwickelt, um an seine Ressourcen ranzukommen in solchen Situationen. Und wie man üben kann, sein inneres Licht am Brennen zu halten, um in Krisensituationen darauf zugreifen zu können. Immer wieder wichtig in Krisen ist es auch, Menschen um sich zu haben, die an einen glauben. Die für dich das Licht hochhalten, wenn es bei dir dunkel ist.

Das nur als kleine Quintessenz aus dem Workshop. Da war noch viel mehr (Übungen und Tiefe). Ich werde noch eine Weile davon zehren und freue mich sehr, daß der Tag so rund war. Eine andere Perspektive auf den Workshop könnt ihr wieder beim Mann oder bei der Naturmama lesen.

4 Antworten to “Umarme deine Krise”


  1. 1 wildewoelfin 7. Februar 2012 um 09:09

    Der „klassische Trauerprozess“ entspricht auch den „Phasen des Sterbens“ und es ist ja auch genau so: Es stirbt ja tatsächlich etwas… (z.B. die Beziehung)
    Im Sterbeprozess kann es häufiger vorkommen, dass man von einer weiter fortgeschrittenen Phase wieder zurück in eine vorhergegangene fällt… ist das bei dem Trauerprozess auch so? Habt ihr darüber etwas erfahren?
    Was für Übungen habt ihr denn gemacht?

    Ich finde es toll, dass du solche Workshops besuchst

    • 2 jademond 7. Februar 2012 um 12:58

      Ja, oder man bleibt in eine der Phasen eine längere Zeit stecken (oder kommt nicht wieder raus). Als Übungen haben wir Spürübungen (wo im Körper spüren wir den Schmerz), Partnerübungen und Meditationen gemacht. War insgesamt ein sehr runder Workshop. Könnte mir vorstellen, da noch mehr in die Tiefe zu gehen. Arne bietet ja auch eine richtige Ausbildung in Krisenintervention & Sterbebegleitung an. Aber dafür ist grad nicht der richtige Zeitpunkt in meinem Leben.


  1. 1 Eine gute Fee « Jademond Trackback zu 7. Februar 2012 um 13:37

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